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Tschäggättä im Lötschental

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Tschäggättä im Lötschental

Die Tschäggättä – Eine wilde Fasnachtstradition im Lötschental

Das Lötschental im Kanton Wallis ist bekannt für seine tief verwurzelten Traditionen, insbesondere für die wilde Fasnacht mit den furchteinflößenden Tschäggättä. Diese schaurigen Gestalten ziehen jedes Jahr in den Wochen zwischen Maria Lichtmess (2. Februar) und dem Fasnachtsdienstag durch die Dörfer und versetzen Einheimische wie Besucher in Staunen – oder Schrecken. Ihr unberechenbares Treiben, ihre handgeschnitzten Masken und die urtümlichen Felle machen den Brauch zu einem der faszinierendsten Fasnachtstraditionen der Schweiz.

Herkunft und Bedeutung des Brauchs

Die genaue Entstehung der Tschäggättä ist nicht eindeutig belegt, doch ihre Wurzeln reichen weit zurück. Man vermutet, dass der Brauch in vorchristlicher Zeit entstanden ist. Damals glaubten die Menschen, dass in den dunklen Wintermonaten böse Geister ihr Unwesen treiben würden. Um sich vor ihnen zu schützen, verkleidete man sich mit furchteinflößenden Masken und Tierfellen, um die Geister zu vertreiben.

Eine andere Theorie besagt, dass die Tschäggättä ursprünglich eine Form des Protestes waren. Früher war das Lötschental lange Zeit isoliert und von harten Lebensbedingungen geprägt. Die Menschen nutzten die Fasnacht, um sich in Verkleidung gegen soziale Ungleichheiten aufzulehnen oder persönliche Konflikte auf spielerische Weise auszutragen. Besonders unverheiratete Männer sollen sich als Tschäggättä verkleidet haben, um sich unerkannt über Autoritätspersonen oder ungeliebte Dorfbewohner lustig zu machen.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Brauch weiter, doch sein wilder, ursprünglicher Charakter blieb bis heute erhalten.

Das Erscheinungsbild der Tschäggättä

Die Tschäggättä sind leicht an ihrem markanten und furchterregenden Aussehen zu erkennen. Das wichtigste Merkmal ist die handgeschnitzte Holzmaske, die aus Arvenholz gefertigt wird. Jede Maske ist ein Unikat und zeigt groteske, teils dämonische Gesichter mit überdimensionierten Zähnen, langen Nasen, verzerrten Grimassen und tiefen Furchen. Die Masken werden oft mit Tierhaaren, Hörnern oder Stoffresten verziert, um ihnen ein noch schaurigeres Aussehen zu verleihen.

Neben der Maske tragen die Tschäggättä schwere Schaf- oder Ziegenfelle, die ihren Körper vollständig bedecken. Ein breiter Ledergurt mit großen Kuhglocken sorgt für zusätzlichen Lärm, wenn sie durch die Dörfer rennen. Handschuhe aus Fell oder Leder, alte Hosen und Strohschuhe runden das Kostüm ab. Viele Tschäggättä tragen zudem Säcke mit Sägemehl oder Schnee bei sich, um ihre „Opfer“ damit einzureiben.

Der Ablauf des Brauchs

Während der Fasnachtszeit, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit, tauchen die Tschäggättä plötzlich in den Straßen der Lötschentaler Dörfer auf. Anders als bei vielen anderen Fasnachtsbräuchen gibt es keine festen Umzüge oder organisierten Gruppen – stattdessen ziehen die Tschäggättä meist allein oder in kleinen Gruppen umher und tauchen überraschend an verschiedenen Orten auf.

Ihr Ziel ist es, Passanten zu erschrecken oder spielerisch zu jagen. Wer ihnen begegnet, muss sich darauf einstellen, gepackt und mit Schnee eingerieben zu werden. Dabei ist es unmöglich, zu erkennen, wer hinter der Maske steckt – diese Anonymität ist ein wesentlicher Teil des Brauchs und sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel.

Die Tradition schreibt vor, dass nur Einheimische aus dem Lötschental als Tschäggättä unterwegs sein dürfen. Kinder beginnen oft mit kleineren Masken und werden mit zunehmendem Alter in das Ritual eingeführt.

Die Bedeutung in der heutigen Zeit

Trotz des gesellschaftlichen Wandels und der zunehmenden Modernisierung hat sich der Brauch der Tschäggättä bis heute erhalten. Für die Einheimischen ist er ein bedeutender Bestandteil ihrer kulturellen Identität und eine Möglichkeit, ihre jahrhundertealte Tradition lebendig zu halten.

In den letzten Jahrzehnten hat der Brauch auch überregionale Aufmerksamkeit erlangt und zieht zahlreiche Besucher ins Lötschental. Viele kommen, um die einzigartige Atmosphäre der wilden Fasnacht hautnah zu erleben. Dennoch achten die Lötschentaler darauf, dass die Tradition nicht zu einem touristischen Spektakel verkommt.

Um den Brauch zu bewahren und gleichzeitig Besuchern einen Einblick zu ermöglichen, gibt es seit einigen Jahren offizielle Tschäggättä-Umzüge, bei denen Touristen das Treiben aus sicherer Entfernung beobachten können. Zudem gibt es im Lötschentaler Museum eine Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung der Tschäggättä, wo auch originale Masken und Kostüme ausgestellt sind.

Tags:
ReportageTschäggättäWallis
Date:

2. März 2025

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